Das Stechpaddel - Informationen zur Auswahl eines Paddel
Paddelblatt:
Klassische Tourenpaddel für den Einsatz auf Fluss und See haben ein längliches Blatt von etwa 18-21cm Breite und eine Länge von etwa 52 bis 56cm.
Deutlich längere und schmälere Blattformen finden sich beim traditionellen Nordamerikanischen Paddel. Dieses eignet sich für den Einsatz auf größeren Gewässern und erlaubt durch die Blattgeometrie und die natürliche Flexibilität des Holzes ein sehr effizientes Paddeln über lange Strecken hinweg.
Dem gegenüber steht das robuste, ehr kurze Blatt des Wildwasserpaddel. Hier finden sich auch gekehlte Blattformen, das heißt das Paddelblatt ist gewölbt, etwa wie die Hand eines Kraulschwimmers, was eine bessere Verankerung des Paddels im Wasser bewirkt.
Paddelschafft:
Der Paddelschafft bestimmt die Gesamtlänge des Paddels. Im Wesentlichen hängt die Wahl der richtigen Paddellänge von der Länge des Oberkörpers des Paddlers ab. Ein ovaler Schaft verbessert den Griff der Schafthand am Paddel.
Griff:
Paddelblatt und Griff eines Stechpaddels liegen parallel in einer Ebene. So hat der Paddler über den Griff immer auch Information über die Stellung des Paddelblatts im Wasser. Gebräuchlich sind zwei Griffformen.
Der Palm- Griff ( eng. Palm = Handfläche) liegt ehr wie ein Handschmeichler in der Hand und erlaubt einen spielerisch Variablen, ergonomisch günstigen Griff des Paddels. Der T-Griff, ähnlich den Griff eines Spatens, erlaubt einen robusten, festen Griff des Paddels.
Materialien:
Holz - schlechthin das Material für ein Stechpaddel. Eine geschickte Auswahl und Kombination von Hölzern lässt Paddel entstehen die sowohl leicht als auch ausreichend robust für den gedachten Einsatzzweck sind. Ein Paddel aus Holz ist zu einem gewissen Grad flexibel und entlastet damit Muskeln, Bänder und Gelenke. Holz lässt sich zudem auch bei Kälte noch angenehm Greifen und fühlt sich warm an. Und nicht zuletzt - ein Paddel darf auch gerne schön aussehen.
Komposite Werkstoffe - Kevlar, Carbon & Co. Moderne Komposite Werkstoffe und Laminate finden auch im Bau von Stechpaddeln ihre Anwendung. In erster Linie für den Wildwassereinsatz - dort wo kurzzeitig maximaler Druckaufbau am Paddel, steife Paddelschäfte und gekehlte Paddelblätter im Vordergrund stehen.
Paddellänge
Die Länge des Paddelschaffts eines Stechpaddels sollte ideal so bemessen sein, das ausgehend von einer knienden Position im Boot:
- das Paddelblatt vollständig im Wasser eingetaucht ist
- der Paddelschafft nahe am Boot und senkrecht vor dem Paddler steht
- die obere Hand am Paddel, spricht die Griffhand, waagerecht ausgestreckt auf Schulterhöhe steht
Im Idealfall wird die individuelle Paddellänge im eigenen Canadier auf dem Wasser bestimmt. Ein annähernd gleiches Ergebnis erhält man an Land folgender Massen.
- Der Paddler kniet am Boden, als würde er in seinem Canadier knien. Ein flaches Kissen zwischen Knie und Gesäß kann ggf. den Sitz des Canadiers simulieren.
- Das Paddel wird mit dem Griff nach unten auf den Boden gestellt.
- Mit ausgestrecktem Arm auf Schulterhöhe sollte das Paddel jetzt am Schaft etwa zwei Finger breit unterhalb des Übergangs von Paddelblatt zu Paddelschafft gegriffen werden.